Berufsbeschreibung
Lederartikel, seien es Handtasche, Schuhe, Sofa oder Jacke, haben wir alle. Leder muss erst »hergestellt« werden, bevor es zu Artikeln verarbeitet werden kann. Gerber und Gerberin übernehmen diese Aufgabe. Sie verarbeiten Großviehhäute, vorwiegend von Rindern, und Kleintierfelle, vorwiegend von Ziegen und Schafen, zu Leder. Je nach späterer Verarbeitung wenden sie unterschiedliche Gerbverfahren an.
Für Leder, das hauptsächlich für Möbel und Schuhe verwendet wird, gerben sie die Häute mit pflanzlichen Gerbstoffen (Rotgerbung). Für Leder, das für Bekleidung, Taschen und vielerlei andere Lederwaren verwendet wird, gerben sie mit mineralischen Gerbstoffen oder mit Fetten (Weiß- und Sämischgerbung).
Sie übernehmen sämtliche Aufgaben vom Prüfen und Sortieren der Rohprodukte über das Lagern, Vorbereiten, Gerben und Trocknen bis hin zur Qualitätsprüfung des fertiggestellten Leders und der Felle. Für die Gerbungsprozesse setzen sie Maschinen ein, die sie zu nutzen wissen. Stets achten sie darauf, Nebenprodukte und Reststoffe soweit möglich wieder zu verwerten und Abfallprodukte umweltgerecht zu entsorgen.
Ausbildung Gerber/in
a) 3 Jahre Lehre.
b) 3 Jahre Ausbildung Fachschule für Lederdesign.
c) 5 Jahre Ausbildung an einer Höheren Lehranstalt für Chemie, Richtung Leder- und Naturstofftechnologie.
Verwandt: Chemieverfahrenstechniker/in, Entsorgungs- und Recyclingfachmann/-frau, Präparator/in, Rauwarenzurichter/in, Ledertechniker/in.
Anforderung
Handwerkliches Geschick, Ausdauer, technisches Verständnis, Interesse für chemische Prozesse, Beobachtungsgabe, Farbensinn, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, gute Konstitution.
Entwicklungsmöglichkeiten
Vorbereitungskurse und Meisterprüfung.
2 Jahre Werkmeisterschule für Berufstätige, Richtung Technische Chemie oder Technische Chemie und Umwelttechnik.
Aufstieg: in der Industrie Abteilungsleiter/in, Vorarbeiter/in, Gerbemeister/in. Im Gewerbe: Werkstättenleiter/in, eigene Werkstätte.