Industriekaufleute befassen sich mit allen Geschäftsarbeiten, die in einem Industriebetrieb anfallen. Sie betreiben also Werbung für die Produkte des Betriebes – das können Waren wie Waschbecken, Plastikgeschirr oder Strickwaren sein oder auch Dienstleistungen wie ein Handtuchservice für Restaurants.
Industriekaufleute sind daher mit allen Bereichen des Betriebes vertraut. Zu ihren Aufgaben gehört der Einkauf von Rohstoffen, wobei sie mit den Lieferanten über einen möglichst günstigen Preis verhandeln. Sie überwachen aber auch die Arbeit des Personals, planen dessen Einsatz und prüfen die Produkte oder Dienstleistungen. Bei Qualitätsmängeln lassen sie die Ursachen ermitteln (z.B. Personalmangel) und beheben sie. Für die Lieferung der Waren erstellen sie die Auftragspapiere. Vorher verhandeln sie mit den Kunden über die Preise und die Art der Lieferung.
Dieser Beruf ist also abwechslungsreich und verantwortungsvoll: Gespräche mit Kundschaft und Lieferanten, Vergleich von Warenangeboten, Planung der Warenbeschaffung, Analyse des Jahresabschlusses (Umsatz, Aufwand, Reingewinn) usw. Industriekaufleute überlegen sich auch, wie man z.B. Arbeitsausfälle reduzieren kann, indem die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Dazu untersuchen sie nicht nur physikalische Belastungen wie Lärm oder Staub, sondern auch psychologische Störfaktoren wie schlechtes Arbeitsklima oder mangelnde Strukturen.
Industriekaufleute arbeiten in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche, so etwa in der Elektro- und Textilindustrie, und befassen sich mit kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Aufgaben in allen Geschäftsbereichen, vom Rechnungswesen über das Marketing bis hin zum Personalwesen. So werden sie mit vielen unterschiedlichsten Aufgaben betraut, die sie entweder selbst ausführen oder kontrollieren.
Der Einsatz von Informations- und Telekommunikationssystemen ist stark betont. Ebenso wichtig sind Kundenorientierung und das Erkennen von wirtschaftlichen Zusammenhängen.
Ausbildung Industriekaufmann/-frau
3 Jahre (Industrie + Handwerk): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule; für Abiturienten evtl. nur 2 Jahre. Im 3. Jahr kann man ein bestimmtes Einsatzgebiet wählen. Bei der Zusatzqualifikation EU ist eine Teil-Ausbildung im Ausland möglich.
Mindestens Hauptschulabschluss; in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen. Erfahrungsgemäß mindestens mittlerer Bildungsabschluss, für Zusatzqualifikationen sogar Abitur; zum Teil Einstellungstests. Wichtig sind Mathematik, Deutsch, Englisch.
Kaufmännisches Geschick, Einsatzbereitschaft, Lernfreude, klare Ausdrucksfähigkeit, Kontaktfreudigkeit und Teamfähigkeit, Interesse an Computer-Anwendungen, Organisationstalent, schnelle Auffassungsgabe, kluges Abwägen von Risiko und Chancen.
Entwicklungsmöglichkeiten
Bilanzbuchhaltung, Personalfachmann/-frau, Vertriebsleitung, Produktmanagement, Bachelor of Arts – Betriebswirtschaftslehre, Geschäftsleitung, Bachelor of Arts – Volkswirtschaftslehre, Unternehmer/in.