Überall kann man den »Glanz«, die Erfolgs-Spuren der Arbeit der Oberflächenbeschichterin und des Oberflächenbeschichters entdecken: an Uhren, Modeschmuck, Mopeds, Einkaufswagen! Immer sind sie für den glänzenden Überzug der Metallteile verantwortlich. Sie vergolden, versilbern und verchromen Oberflächen verschiedener Werkstücke aus Stahl, Messing oder Kunststoff. Dadurch wird ihre Qualität verbessert – weniger Rost, weniger Verschleiß – und sie werden auch verschönert.
Die Arbeit der Oberflächenbeschichterin ist überall zu sehen: an Fassaden- und Konstruktionselementen, elektronischen Schaltungen, Sanitärarmaturen, Zerspanungs-, Schneid- und Umformungswerkzeugen und verzinkten Elementen in Autos, beim Korrosionsschutz, an Leiterplatten, Steckelementen in der Kaffeemaschine, Uhren, Schmuck, Brillengestellen, Gebrauchs- und Dekorgegenständen aller Art, ja sogar an Bauteilen für Luft- und Raumfahrttechnik.
Um den Prozess der Galvanisierung einzuleiten, legen die Oberflächenbeschichter das Werkstück in bestimmte Galvanisierbäder (Wasser, Metallsalze, Chemikalien). Dann leiten sie Gleichstrom durch die Flüssigkeit: Durch den Strom wird die Flüssigkeit zersetzt und die metallischen Teile lagern sich auf dem Werkstück ab. Die Oberflächenbeschichterin ist verantwortlich für die Bäder und die Behandlungszeit sowie für den gesamten Galvanisier-Prozess (z.T. halb- und vollautomatische Anlagen). Anstelle der Bäder gibt es auch Vakuumbeschichtungsanlagen und anstelle der Galvanotechnik kann auch ein anderes physikalisches, chemisches oder elektrisches Verfahren zum Einsatz kommen, so etwa das Feuerverzinken. Neben Metallen und Halbmetallen werden auch immer mehr Kunststoffe galvanisiert. Wer weiß schon, dass der metallisch glänzende Brausekopf seiner Dusche heute normalerweise aus Kunststoff besteht!
Die Vermeidung von Korrosionsschäden spart viel Geld – in der Bundesrepublik Deutschland um die 150 Milliarden Euro pro Jahr! Die Galvanotechnik nutzt die Rohstoffe unserer Erde sparsam, gezielt und verantwortungsbewusst dort, wo sie den größten Nutzen bringen.
Die Arbeitsmethoden in der Galvanik werden laufend weiterentwickelt und verfeinert. Der Oberflächenbeschichter muss sich mit diesen Neuerungen auseinandersetzen: Er darf sich also laufend weiterbilden. Er ist ein gesuchter Fachmann und kann bei Eignung schon früh Führungsaufgaben übernehmen.
Ausbildung Oberflächenbeschichter/in
3 Jahre (Industrie + Handwerk): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule. Das 1. Jahr wird gemeinsam mit den Auszubildenden für Verfahrensmechanik der Kunststoff- und Kautschukindustrie absolviert.
Mindestens Hauptschulabschluss; in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen. Gute Kenntnisse in Physik, Mathematik und Chemie sind von Vorteil.
Technisches Verständnis, Teamfähigkeit, keine Allergien, exakte Arbeitsweise, Organisationstalent, Lernfreude, Selbständigkeit, Handgeschicklichkeit, Freude an körperlicher und handwerklicher Tätigkeit, Interesse für physikalische und chemische Vorgänge.
Entwicklungsmöglichkeiten
Spezialist/in für stromlose Galvanik, das Herstellen von Leiterplatten, Kunststoffveredlung usw.; Vorarbeiter/in, Gruppenchef/in; Galvanikermeister/in; Galvanotechniker/in, Chemiker/in.