Berufsbeschreibung
Wenn jemand erblindet, ist das ein ungeheurer Einschnitt in sein Leben. Er muss sich vollständig neu orientieren, vieles neu lernen. Bei diesem schweren und schmerzlichen Prozess helfen die Rehabilitationslehrer und die Rehabilitationslehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte.
Sie lehren die Blinden, mit dem Blindentaststock umzugehen oder sich von einem Blindenhund führen zu lassen. Sie zeigen ihnen die verschiedenen anderen Hilfsmittel, z. B. Tastuhren, spezielle Computer mit Sprachausgabe oder die Blindenschrift, die 1829 von Louis Braille »erfunden« wurde. Sie besteht aus erhöhten Punkten, die mit den Fingern abgetastet – »gelesen« – werden. Die Rehabilitationslehrer zeigen ihnen auch, welche Mittel und Möglichkeiten es für eine erleichterte Orientierung sowie Mobilität gibt. Die Betroffenen sollen davor bewahrt werden, in die Isolation zu verfallen und nach wie vor an der sozialen Kommunikation teilnehmen. Erblindete oder sehbehinderte Menschen sollen durch die Unterstützung der Rehabilitationslehrer zu einem eigenständigen, unabhängigen Leben befähigt werden.
Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte arbeiten z.B. in Sehbehindertenzentren, Vorsorge- und Rehabilitationskliniken, Beratungsstellen oder in Förder- und Wohnstätten für Blinde und sehbehinderte Menschen. Sie sind aber auch in Kindergärten, Schulen und Universitäten tätig.
Ausbildung Rehabilitationslehrer/in für Blinde und Sehbehinderte
9 Monate bis 1,5 Jahre: Lehrgang (Vollzeit) an privaten Bildungsinstituten.
Anforderung
Abgeschlossene Berufsausbildung im sozial-medizinischen, sozialen oder pädagogischen Bereich. Berufspraxis.
Geduld und Einfühlungsvermögen, Ausgeglichenheit, positive Grundhaltung und Zuversicht, pädagogisches Geschick, Freude am Lehren und Helfen, Geduld, physische und psychische Belastbarkeit.
Entwicklungsmöglichkeiten
Ausbildung, Supervision, Heilpädagoge/-pädagogin, Sonderpädagoge/-pädagogin, PR-Experte/-in, Fundraising, Sponsoring-Beratung.