TALENTCOACHING-Heft Nr. 2: Zusammenarbeit

Heft 2: Zusammenarbeit

2 Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit Kapitelname www.berufskunde.com – TC Heft 2: ZUSAMMENARBEIT IMPRESSUM TALENT-COACHING Heft 2: Zusammenarbeit. Chefredaktion, Verlagsvertretung und Anzeigenlizenz: Alfred Amacher Anzeigenleitung, Verkauf und Verwaltung: Berufskunde-Verlag der ALFRED AMACHER GmbH Küssaburgstraße 20 · 79801 Hohentengen-Bergöschingen · Telefon +49 77 42/47 33 · Fax +49 77 42/47 43. Redaktionsleitung: Livia Belhiba-Meier · lbelhiba@berufskunde.de Gestaltung und Druck: Bernd Feser, Druckstudio Feser © Alle Eigentums-, Verlags-, Gestaltungs- und Nachdruckrechte liegen bei der Berufsreportagen AG, CH-8032 Zürich, Schweiz und beim Berufskunde-Verlag, D-79801 Hohentengen, Deutschland www.berufskunde.de

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 1 Vorwort Liebe Schülerin, lieber Schüler,* durch die erste Talentcoach-Serie seid ihr euren Talenten einen Schritt näher gekommen. Euch ist klar geworden, dass ihr Fähigkeiten habt, die euch von anderen unterscheiden. Aber auch eure Klasse als Ganzes hat ihre Talente. Was ihr einzeln gut beherrscht, ist euer Kapital – gemeinsam jedoch könnt ihr Berge versetzen. Wie kommt eure Klasse für ein Wochenende nach Barcelona, ohne Geld auszugeben? Wie gründet ihr eine schuleigene Papeterie? Unmöglich? Keineswegs, aber von nichts kommt nichts. So wie der Bauer einst Huhn gegen Hose tauschte, tauscht ihr heute Geld gegen Leistung. Habt ihr kein Geld, tauscht ihr eben Leistung gegen Leistung. Um also den Berg zu versetzen, braucht ihr einen Plan und den Einsatz eurer Talente. Angefangen bei kleinen Projekten, entdeckt ihr bald: Das anfangs Unerreichbare nimmt plötzlich Form an. Schon eine Idee? Die folgenden Arbeitsblätter zeigen euch, wie kleine Klassenprojekte oder selbst Schülerfirmen zustande kommen. Eure Lehrerin oder euer Lehrer werden euch als Coach zur Seite stehen. Wir wünschen euch dabei viel Spaß und Erfolg. Dein Talentcoaching-Team Vorwort Liebe Eltern, liebe Lehrerinnen und Lehrer,* in diesem Heft geht es darum, aus Ihrer Klasse das herauszuholen, was sie als Team, in einem gemeinsamen Projekt leisten kann. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrer Klasse ein Ziel setzen und die Talente jedes Einzelnen zum Einsatz kommen. In gemeinsamen Projekten lernen Jugendliche, durch selbständiges Arbeiten ihre Fähigkeiten zu entdecken, zu trainieren und einzusetzen. Konkrete Aufgaben zeigen, wie der Berufsalltag aussehen könnte und Arbeitsprozesse werden nachvollziehbar. Die Eigeninitiative, der Teamgeist und die Kommunikationsfähigkeit jedes einzelnen werden gefördert. Sich in solchen Prozessen zu erleben, ist bei der Wahl des geeigneten Berufes sehr wichtig. Eine entscheidende Rolle spielt auch das Verhältnis zum Geld und zur erbrachten Leistung. Denn erst wenn Jugendliche begriffen haben, dass Nutzen und Lohn erarbeitet werden müssen, können sie auch aktiv werden und anfangen, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen. Wecken Sie das unternehmerische Denken und Handeln Ihrer Schüler*. Die folgenden Arbeitsblätter helfen Ihnen, sie als Coach dabei tatkräftig zu begleiten. Viel Erfolg! Ihr Talentcoaching-Team * Was die gendergerechte Schreibweise betrifft, machen wir nicht überall deutlich, dass wir alle Geschlechter ansprechen. Das versteht sich von selbst.

Inhaltsverzeichnis 1 Klassenfest.................................................................................................................................................................. 3 – 4 1.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 1..........................................................................................................................3 1.2 Der Weg zum Ziel..........................................................................................................................................4 2 Melide..........................................................................................................................................................................5– 6 2.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 2..........................................................................................................................5 2.2 Der Weg zum Ziel..........................................................................................................................................6 3 Vogelrettung............................................................................................................................................................... 7 – 8 3.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 3..........................................................................................................................7 3.2 Der Weg zum Ziel..........................................................................................................................................8 4 Papeterie................................................................................................................................................................... 9 – 10 4.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 4..........................................................................................................................9 4.2 Der Weg zum Ziel........................................................................................................................................10 5 Umweltseite............................................................................................................................................................ 11 – 12 5.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 5........................................................................................................................11 5.2 Der Weg zum Ziel........................................................................................................................................12 6 Talent im Team...............................................................................................................................................................13 6.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 6........................................................................................................................13 7 Eigenes Klassenprojekt........................................................................................................................................... 14 – 15 7.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 7..................................................................................................................14–15 8 Eigenes Berufsprojekt....................................................................................................................................................16 8.1 Zusammenarbeit: Aufgabe 8........................................................................................................................16 9 Lösungen........................................................................................................................................................................ 17 10 Notizen.................................................................................................................................................................... 18 – 19 Inhaltsverzeichnis

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 3 Klassenfest Der Plan »Klassenfest«. Lilli, Carolyn und Sonja saßen auf dem Pausenplatz und malten sich aus, wie die Party ihrer Träume aussehen müsste. Allein die Lokalität sollte etwas Besonderes sein. Die Getränke und das Snack-Buffet wären vom Feinsten, die Musik ein einziger Hit. Als die Schulglocke läutete, war klar: Die Idee musste umgesetzt werden. Doch wie? »Zuerst brauchen wir Geld«, meinte Sonja. »Genau«, rief Lilli, »wir organisieren einen Flohmarkt und verdienen es uns.« Nach der letzten Schulstunde erzählten sie der ganzen Klasse von ihrer Idee und alle fanden sie toll. Nun galt es, das Ganze zu organisieren. Die Lösung für die Verkaufslokalität war schnell gefunden, denn die Schulleitung bewilligte die Nutzung der Turnhalle. Lilli entwarf das Plakat, das dank der Druckerei ihres Vaters richtig professionell aussah. Jeder machte sich zu Hause auf die Suche nach ungenutzten Gegenständen und Kleidern. Als ein riesiger Haufen von Ware vor ihnen lag, fingen sie an, die Sachen thematisch zu sortieren. Bald zeigte sich, wer ein Flair für Kleider hatte, sich mit kleinem Schnickschnack oder technischen Geräten auskannte. So ergaben sich die Verkäufer der Marktstände von selber. Da sie von ihrer Ware so überzeugt waren, verkauften sie am besagten Tag, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Die Kunden, Eltern, Freunde und Bekannte waren begeistert und der Erlös viel höher aus als erwartet. So war die Traumparty auf einmal konkret geworden. Nun wurden die Jobs neu verteilt. Der Klassenbeste im Rechnen übernahm die Kasse. Dank des Vaters einer Mitschülerin, ein Bühnentechniker an einem kleinen Theater, war die Lokalität schnell gefunden. Sonjas Eltern betrieben ein Sushi-Restaurant. So kamen sie günstig zu delikaten Snacks und Getränken. Carolyn, die eine kreative Ader hatte, kümmerte sich um das Innendekor und der angebliche Taugenichts der Klasse entpuppte sich als hochbegabter DJ. Die Party wurde ein voller Erfolg und lange noch sprach das ganze Schulhaus davon. Zusammenarbeit: Aufgabe 1 Die Dynamik aller Talente, das hat Klasse. So wie jeder einzelne Mensch Talente hat, weist auch jede Klasse ihre Besonderheiten auf. Dass Schulklassen schon Firmen gründeten, ist kein Geheimnis. Doch wie gelingt so was? Im Grunde einfach: Geld oder Leistung gegen Leistung oder Ware. Das funktioniert bestens, vorausgesetzt, man hat erstens eine Idee, zweitens einen Plan und drittens talentierte Leute. Aus einem Mangel oder Bedürfnis entsteht die Idee, aus dem Herausfinden der Maßnahmen der Plan und aus dem gezielten Einsatz der Talente entstehen die erforderlichen Leistungen. Das Ganze hat einen erwünschten Nebeneffekt: Durch die Arbeitsabläufe kommt jeder seinem Berufsziel näher. Denn wer etwas leistet, lernt, erlebt und gewinnt. 5. Wodurch wurde die Party letztlich möglich? Durch Planung, Leistung und den Flohmarkt...................... Durch die Hilfe einer Event-Agentur................................... Durch die Sekretärin des Rektors....................................... 6. Was hatten sie am Ende zusätzlich erreicht? Dass im Theater nur noch Partys statt fanden.................... Mehr Geld als erwartet und Erfolgsgefühle........................ Dass Studenten die Idee nachahmten................................ Lösungswort: Aufgabe 1, TEST 1 (Lösung siehe Seite 17) 1. Woher stammte die Idee für ein Klassenfest? Von der Parallelklasse........................................................ Von drei aufgeweckten Freundinnen................................. Vom Schuldirektor............................................................. 2. Was war zuerst nötig, um die Idee umzusetzen? Alle von der Idee zu überzeugen....................................... Einen Sponsor zu finden.................................................... Den Schulwart zu bestechen............................................. 3. Was war der nächste Schritt zur Umsetzung der Idee? Die Eltern der Schüler einzuberufen................................... Ein Plan zur Geldbeschaffung............................................ Einen Schrotthändler aufzusuchen..................................... 4. Wie kamen sie am besten ans Ziel? Indem einer alles alleine organisierte................................. Indem jeder sein Sparschwein leerte.................................. Indem jeder leistete, wozu er Talent hatte.......................... T F R R S K A E O I P U D W P B E M

4 Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit Klassenfest Der Plus-Zustand (der Idealfall): 1. Eine tolle Klassenparty findet statt 2. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist groß 3. Endlich läuft etwas, die Klasse ist motivierter als früher 4. Die Leistungen in der Klasse sind auffällig besser 5. Die Zusammenarbeit ist großartig 6. Die Lehrkräfte sind stolz auf ihre Klasse Projektname: »Klassenfest«. Der Minus-Zustand (was fehlt): 1. Schon lange hat keine Party mehr stattgefunden 2. Spaß und Zusammenhalt der Klasse fehlen 3. Langeweile hat sich breit gemacht 4. Die Klasse weist allgemein keine guten Leistungen auf 5. Die Zusammenarbeit lässt zu wünschen übrig 6. Die Lehrkräfte trauen der Klasse wenig zu Das Ziel (was wozu): Die Schüler / innen organisieren einen Flohmarkt, durch dessen Erlös sie ein unvergessliches Klassenfest realisieren können. Die Maßnahmen: › Weg der Geldbeschaffung festlegen › Arbeits-Teams bestimmen › Lokalität für die Verkaufsstände sicher stellen › von zu Hause Ware mitbringen › Bekanntmachung des Flohmarktes › mit Freude und Einsatz Ware verkaufen › Verwaltung des Gewinns › Neuorganisation der Teams › Partylokalität finden › Catering organisieren › Innendekoration gestalten › Musik und DJ bestimmen Der Weg zum Ziel. Zusammenarbeit: Aufgabe 1

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 5 Melide Der Plan »Schloss Neuschwanstein«. Eines Montag morgens kam Judith ganz aufgeregt ins Klassenzimmer. Sie hatte einen Prospekt von »Schloss Neuschwanstein« in der Hand, dem Märchenschloss König Ludwigs II. »Das wäre doch ein toller Schulausflug«, schlug sie vor. Ihr Sitznachbar meinte, die Klassenkasse sei leer. Inzwischen hatten sich weitere Schüler versammelt und einer sagte: »Ich weiß, wie wir trotzdem dahin kommen, und erst noch umsonst«. Dieser kühne Vorschlag kam von Patrick. Er erklärte, dass sie für jede Leistung eine Gegenleistung erbringen müssten. »Wir bieten der Bahn und dem Schloss Neuschwanstein für die Tickets direkt unsere Dienste an«, sagte er. Die Klasse traf sich nach der Schule und begann, den Plan »Neuschwanstein« auszuhecken. Patrick und Judith waren Projektleiter. Für die Tickets wollten sie der Bahn vier Designentwürfe eines »Schul-Waggons« anbieten. Dafür bestimmten sie die talentiertesten Zeichner ihrer Klasse. Dank Patricks Vater, der ein Architekturbüro betrieb, konnten sie die Vorschläge maßstabgetreu und professionell aufs Papier bringen. Dies umsonst, weil sie den Architekten in der Schülerzeitung erwähnen wollten. Für die Verpflegung wendeten sie sich an den Sandwichladen und Familienbetrieb einer Mitschülerin. Als Gegenleistung schlugen sie vor, die Menukarten neu zu gestalten. Schnell boten sich drei Computer-Asse an. Für die Tickets nach Neuschwanstein planten sie eine bebilderte Reportage, die sie in der Schülerzeitung sowie auf der Schloss-Neuschwanstein-Website veröffentlichen wollten. In kürze waren zwei Fotografen und drei begnadete Schreiber bestimmt, die auch gleich die Briefe an die Bahn und den Unterhaltungspark verfassten. Alles verlief streng nach Zeitplan. Wenige Wochen später kam alles so zustande, wie sie es erträumt hatten. Mehr noch. Der Bericht in der Schülerzeitung und jener auf der Website vom Schloss Neuschwanstein lösten so viel Echo aus, dass die Klasse für ihr Projekt sogar im Regionalblatt gelobt wurde. Zusammenarbeit: Aufgabe 2 Die Dynamik aller Talente, das hat Klasse. So wie jeder einzelne Mensch Talente hat, weist auch jede Klasse ihre Besonderheiten auf. Dass Schulklassen schon Firmen gründeten, ist kein Geheimnis. Doch wie gelingt so was? Im Grunde einfach: Geld oder Leistung gegen Leistung oder Ware. Das funktioniert bestens, vorausgesetzt, man hat erstens eine Idee, zweitens einen Plan und drittens talentierte Leute. Aus einem Mangel oder Bedürfnis entsteht die Idee, aus dem Herausfinden der Maßnahmen der Plan und aus dem gezielten Einsatz der Talente entstehen die erforderlichen Leistungen. Das Ganze hat einen erwünschten Nebeneffekt: Durch die Arbeitsabläufe kommt jeder seinem Berufsziel näher. Denn wer etwas leistet, lernt, erlebt und gewinnt. 5. Wen hatte die Klasse nötig, um ihr Ziel zu erreichen? Die Lehrerin und den Rektor.............................................. Die Eltern und das Gemeindeoberhaupt............................ Niemanden außer die eigenen Fähigkeiten........................ 6. Was hatte die Klasse am Ende gewonnen? Tickets für ein Popkonzert................................................. Selbstachtung und Aufmerksamkeit.................................. Eine volle Klassenkasse...................................................... Lösungswort: Aufgabe 2, TEST 1 (Lösung siehe Seite 17) 1. Wie ist das gemeinsame Projekt Melide entstanden? Durch den Impuls von Judith............................................. Durch eine Fernsehsendung.............................................. Durch die Idee einer anderen Klasse.................................. 2. Was musste die Klasse tun, um ihr Ziel zu erreichen? Irgendwo beginnen, und alles ging automatisch................ Einzig dem Projektleiter hinterher laufen............................ Einen Wie-, Wer-, Wo-, Was-Plan erstellen......................... 3. Was war ganz wichtig, um nach Melide zu kommen? Den Zugfahrplan nach Bern zu kennen.............................. Für Leistungen Gegenleistungen zu erbringen................... Die Eltern um Geld anzupumpen....................................... 4. Wie konnten die erforderlichen Leistungen erbracht werden? Durch den Einsatz einzelner Talente................................... Durch das Zufallsprinzip.................................................... Mit Hilfe eines Lexikons..................................................... E L O K W R G F N O E A H C L V G P

6 Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit Melide Der Plus-Zustand (der Idealfall): 1. Endlich hat die Klasse ein gemeinsames Ziel und Vorhaben 2. Die Schüler/innen erfahren im Allgäu viel über das Schloss und König Ludwig II 3. Die Ausländerkinder kennen einen Teil Deutschlands nun viel besser 4. Endlich kommt die Klasse mal aus ihrer Kleinstadt heraus 5. Der Ausflug nach Neuschwanstein findet erfolgreich statt 6. Es gibt viele Möglichkeiten, die einzelnen Talente einzusetzen Projektname: »Schloss Neuschwanstein«. Der Minus-Zustand (was fehlt): 1. Die Klasse hat schon lange nichts mehr miteinander unternommen 2. Den Schüler/innen fehlt kulturelles Wissen über ihre Heimat 3. Viele haben ausländische Eltern und kennen Deutschland fast gar nicht 4. Die Klasse kommt selten aus ihrer Kleinstadt heraus 5. Viele träumen von einem Ausflug, unternehmen aber nichts 6. Die Schüler/innen haben keine Idee, wie sie ihre Talente nutzen können Das Ziel (was wozu): Die Schüler/innen finden einen Weg, allein durch Gegenleistungen kostenlos ins Schloss Neuschwanstein zu kommen. Die Maßnahmen: › Möglichkeiten der Leistungen gegen Leistungen festlegen › Projektleitung und Teams bestimmen › vier Design-Vorschläge für Bahnwaggons gestalten › der Bahn die Entwürfe als Gegenleistung für die Tickets vorschlagen › Verpflegung durch Menukarten- gestaltung organisieren › Eintrittskarten ins Schloss Ludwig II durch Reportage beantragen › Menukarten gestalten › Reportage vorbereiten Der Weg zum Ziel. Zusammenarbeit: Aufgabe 2

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 7 Vogelrettung Der Plan »Vogelrettung«. Swen und Hannes waren auf dem Nachhauseweg. Die letzte Schulstunde hatte sie in Wut versetzt, denn der Lehrer nannte die Klasse »eine Horde von verwöhnten Kindern«. »Dem wollen wir’s zeigen«, sagte Swen. Vor ein paar Tagen hatte er eine Sendung gesehen, in der aufgezeigt wurde, wie in Kalkutta durch Versteigerungen für Blinde Geld erzielt wurde. Das brachte ihn auf eine Idee. Am nächsten Abend riefen Hannes und er die ganze Klasse zusammen und sie entwarfen einen Plan zur Rettung von Alpenseglern, einer aussterbenden Vogelart. Die Bekannte einer Mitschülerin rettete jedes Jahr duzende von notgelandeten Alpenseglern vor dem Tod. Ihr wollten sie helfen. »Wir organisieren ebenfalls eine Auktion, aber mit exklusiven Weinen«, sagte Hannes. »Unbezahlbar«, versetzte einer. »Nein«, rief Swen mit leuchtenden Augen, »wir überzeugen ein paar Künstler und bekannte Grafiker von unserem Hilfsprojekt: Sie gestalten uns einmalige Weinetiketten und wir bringen sie im Gegenzug durch unsere Versteigerung ins Gerede.« Der Plan fand Anklang. Drei gewandte Schreiber entwarfen den Brief und die Einladung, drei weitere Schüler machten sich auf die Suche der Adressen der Künstler und ein anderes Team kümmerte sich um den Ort der Versteigerung. Hannes, dessen Vater eine Weinhandlung betrieb, stellte eine Putzequipe zusammen, die das Geschäft nach den nächsten drei Weindegustationen reinigen würde. Als Gegenleistung erhielten sie dreißig Flaschen verschiedener Rot- und Weißweine. Sie fanden neun Künstler, die bereit waren, je drei exklusive Weinetiketten zu gestalten. Somit hatten sie 27 wertvolle Flaschen. Die Versteigerung wurde ein Renner und der Erlös lag weit über ihrer Erwartung. Das ganze Schulhaus bekam Wind von der Sache und der Lehrer lobte die Klasse in höchsten Tönen. Die Alpensegler und ihre Retterin aber erlebten den ersten Sommer, in dem auch die Öffentlichkeit auf sie aufmerksam wurde. Zusammenarbeit: Aufgabe 3 Die Dynamik aller Talente, das hat Klasse. So wie jeder einzelne Mensch Talente hat, weist auch jede Klasse ihre Besonderheiten auf. Dass Schulklassen schon Firmen gründeten, ist kein Geheimnis. Doch wie gelingt so was? Im Grunde einfach: Geld oder Leistung gegen Leistung oder Ware. Das funktioniert bestens, vorausgesetzt, man hat erstens eine Idee, zweitens einen Plan und drittens talentierte Leute. Aus einem Mangel oder Bedürfnis entsteht die Idee, aus dem Herausfinden der Maßnahmen der Plan und aus dem gezielten Einsatz der Talente entstehen die erforderlichen Leistungen. Das Ganze hat einen erwünschten Nebeneffekt: Durch die Arbeitsabläufe kommt jeder seinem Berufsziel näher. Denn wer etwas leistet, lernt, erlebt und gewinnt. 5. Was war ein erfreulicher Nebeneffekt am Ganzen? Dass sie danach alles über Weintrauben wussten............... Dass sie viel mehr erreichten als erwartet........................... Dass sie hinterher alle Vogelarten kannten......................... 6. Was hatten die Schüler mit der Versteigerung erarbeitet? Eine sinnvolle Hilfe für Alpensegler.................................... Eine Voliere für Kolibris...................................................... Einen vollen Weinkeller für die Lehrerschaft....................... Lösungswort: Aufgabe 3, TEST 1 (Lösung siehe Seite 17) 1. Was war der Auslöser für das Vogelrettungs-Projekt? Ein Zeitungsartikel über Alpensegler.................................. Eine Bemerkung des Klassenlehrers................................... Das Interesse an exotischen Vögeln................................... 2. Wie kam das Projekt überhaupt zustande? Durch die Schulbehörde.................................................... Durch ein Preisausschreiben............................................... Durch die Ideen von Swen und Hannes............................. 3. Was war als Ausgangslage hilfreich? Die Weinhandlung von Hannes‘ Vater............................... Das große Interesse an Spatzen......................................... Die Etiketten aus dem Supermarkt..................................... 4. Wodurch wurde die Versteigerung erst interessant? Durch die antiken Gegenstände........................................ Durch die noblen Auktions-Besucher................................. Durch die Weinetiketten der Künstler................................ A I E R K M P L B O W U D L V S N F

8 Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit Vogelrettung Der Plus-Zustand (der Idealfall): 1. Die Klasse ist zufrieden und unternehmungslustig 2. Den Schüler/innen ist ihr Wohlstand bewusst und sie sind hilfsbereit 3. Sie wissen, wie sie ihre Talente sinnvoll einsetzen können 4. Sie unternehmen etwas gegen die Not der Alpensegler 5. Sie fühlen sich von der Bedürftigkeit anderer betroffen 6. Die Klasse ist motiviert zum Handeln Projektname: »Vogelrettung«. Der Minus-Zustand (was fehlt): 1. Die Klasse ist verwöhnt und unternehmungslos 2. Die Schüler/innen haben selber alles und helfen trotzdem niemandem 3. Sie kommen nicht auf die Idee, ihre Talente sinnvoll einzusetzen 4. Sie wissen um die Not der Alpensegler, unternehmen aber nichts 5. Trotz Hilfsbeispielen aus den Medien, fühlen sie sich nicht betroffen 6. Der Klasse fehlt jeglicher Ansporn Das Ziel (was wozu): Die Schüler/innen helfen den aussterbenden Alpenseglern durch die Versteigerung von Weinflaschen mit Künstler-Etiketten. Die Maßnahmen: › Vorgehensweise besprechen › Teams bilden › Künstler-Adressen ausfindig machen › Künstler zur Gestaltung der Weinetiketten anfragen › Versteigerungslokalität suchen › Weinflaschen durch Putzen als Gegenleistung entgelten › Einladungen zur Auktion entwerfen und verschicken › die einzigartigen Weinflaschen versteigern Der Weg zum Ziel. Zusammenarbeit: Aufgabe 3

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 9 Papeterie Der Plan »Papeterie«. Die Schule von Mirco und Oliver lag am Ende des Dorfes. Wenn sie etwas von der Papeterie benötigten, mussten sie weit gehen. Außerdem hatte der Laden unmögliche Öffnungszeiten. Als sich Mirco frühmorgens ein Heft kaufen wollte, stand er wieder vor verschlossener Tür. Er kochte innerlich. »Eine Papeterie in der Schule drinnen wäre ideal«, dachte er, als er ins Klassenzimmer trat und erzählte Oliver davon. Dieser rief spontan: »Komm, das machen wir! Lass uns Geschäftsleute werden.« Einige Schüler horchten auf und bald entbrannte eine Diskussion. Die Mutter von Ines, einer Mitschülerin, war in der Geschäftsleitung einer großen Büroartikelkette. So wurde Ines zum Drehpunkt des Plans, denn sie musste ihre Mutter dazu bringen, ihnen die Papeterieartikel zum Einkaufspreis zu überlassen. Doch woher das Geld nehmen? Einer hatte die Idee, Gutscheine zu verkaufen, die man nach Eröffnung der Papeterie gegen Ware einlösen konnte. Doch das alleine reichte nicht. Fabian, der Klassenälteste, verdiente sein Taschengeld mit dem Einpacken von Werkzeug-Spezialteilen bei seinem Onkel. Genau jetzt, vor der Werkzeugmesse, gab es viel zu tun. Das war ihre Chance. Nun wurden Teams gebildet. Die grafisch Begabtesten gestalteten den Gutschein. Eine besonders redegewandte Gruppe musste diese unter die Schüler und Lehrer bringen. Ines war für den Einkauf zuständig und ihre Tischnachbarinnen halfen ihr beim Erstellen des Sortiments. Mirco und Oliver verhandelten mit der Schulleitung über die Nutzung eines leerstehenden Raumes und organisierten im gleichen Zug Regale und Tische. Das letzte Team schließlich ging zu Fabians Onkel. Es waren kaum zwei Wochen vergangen, da verteilten sie schon Einladungen zum Eröffnungs-Apéro. Die Papeterie lief vom ersten Tag an und der Raum wurde kurz darauf der Redaktionssitz ihrer Schülerzeitung, in der Mirco und Oliver auch ihre Produkte bewarben. Doch das ist eine andere Geschichte. Zusammenarbeit: Aufgabe 4 Die Dynamik aller Talente, das hat Klasse. So wie jeder einzelne Mensch Talente hat, weist auch jede Klasse ihre Besonderheiten auf. Dass Schulklassen schon Firmen gründeten, ist kein Geheimnis. Doch wie gelingt so was? Im Grunde einfach: Geld oder Leistung gegen Leistung oder Ware. Das funktioniert bestens, vorausgesetzt, man hat erstens eine Idee, zweitens einen Plan und drittens talentierte Leute. Aus einem Mangel oder Bedürfnis entsteht die Idee, aus dem Herausfinden der Maßnahmen der Plan und aus dem gezielten Einsatz der Talente entstehen die erforderlichen Leistungen. Das Ganze hat einen erwünschten Nebeneffekt: Durch die Arbeitsabläufe kommt jeder seinem Berufsziel näher. Denn wer etwas leistet, lernt, erlebt und gewinnt. 5. Weshalb lief die Papeterie von Anfang an so gut? Weil sie überall Plakate aufhängten................................... Weil sie die Nachfrage nach Papeterieartikel deckten......... Weil sie einen Fernsehspot darüber drehten....................... 6. Welches weitere Projekt ergab sich aus ihrem Erfolg? Eine Schülerzeitung........................................................... Eine schuleigene Bibliothek............................................... Ein Drucker- und Kopierraum............................................ Lösungswort: Aufgabe 4, TEST 1 (Lösung siehe Seite 17) 1. Weshalb entstand die Idee zur Papeterie? Weil Mirco und Oliver sich langweilten.............................. Weil ein Bedürfnis nach Papeterieartikel bestand............... Weil eine Prüfungsaufgabe sie darauf brachte................... 2. Was war ihr Glück bei der Sache? Dass Ines‘ Mutter die nötigen Artikel vermitteln konnte..... Dass sie das Schreibzeug billig im Supermarkt kriegten...... Dass sie eine Papeterie-Gebrauchsanweisung hatten......... 3. Was war ihr Kapital von Anfang an? Der Bankkredit von Olivers Vater........................................ Die Unterstützung des Dorfpfarrers................................... Ihre Talente und ihr Teamgeist........................................... 4. Was lernten sie bei diesem Projekt? Wie man Papier stanzt....................................................... Wie man ein kleines Geschäft gründet.............................. Wie man Bleistifte spitzt.................................................... K G P E O A S L W U I E B N M N F R

10 Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit Papeterie Der Plus-Zustand (der Idealfall): 1. Die Klasse ist von den Öffnungszeiten der Dorfpapeterie nicht mehr abhängig 2. Sie hat dank eigener Papeterie stets genügend Schreibsachen 3. Die Schüler/innen wissen ihre Talente einzusetzen, damit das so bleibt 4. Sie kommen nun jederzeit an Hefte und Schreibsachen heran 5. Sie können sich auf ihre eigene Papeterie verlassen 6. Die Klasse ist motiviert und gründet eine Schülerzeitung Projektname: »Papeterie«. Der Minus-Zustand (was fehlt): 1. Die Dorfpapeterie ist ständig geschlossen und weit von der Schule entfernt 2. Die Schüler/innen haben Mühe, ihren Bedarf an Schreibsachen zu decken 3. Sie wissen nicht, dass sie Talente besitzen, um diesen Umstand zu ändern 4. Sie sind ideenlos, etwas gegen den Schreibzeugmangel zu unternehmen 5. Die Schüler/innen können sich nicht auf die Dorfpapeterie verlassen 6. Die Klasse ist unmotiviert und hat keine Schülerzeitung Das Ziel (was wozu): Die Klasse führt eine Papeterie im Schulhaus drinnen. Was als Gewinn heraus springt, investiert sie in ihre eigene Schülerzeitung. Die Maßnahmen: › die verantwortlichen Teams bestimmen › mit Ines’ Mutter über die Einkaufs- konditionen verhandeln › Gutschein gestalten › Gutscheine unter die Schüler / innen und Lehrer / innen bringen › mit Fabians Onkel die Einpackarbeit vereinbaren › Werkzeugspezialteile einpacken und Geld verdienen › Verkaufsräumlichkeit und Möblierung organisieren › Ware zum Einkaufspreis erstehen › Eröffnungs-Apéro einfädeln › Papeterieartikel verkaufen › aus dem Gewinn Schülerzeitung gründen Der Weg zum Ziel. Zusammenarbeit: Aufgabe 4

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 11 Umweltseite Der Plan »Umweltseite«. In Melindas Klasse war eine heftige Diskussion entbrannt. Es ging darum, wie achtlos die Menschen Energie vergeuden und Müll produzieren. »Es gibt Länder«, sagte Melinda, »wo die Leute so arm sind, dass sie leere Plastikflaschen als Schuhe benutzen.« Ihre Kolleginnen und Kollegen gaben ihr recht. »Anstatt zu wettern und zu jammern, könnten wir eine Website mit Umwelttipps machen«, meinte ihre Freundin Saskia. Ein Wort ergab das andere, und noch am gleichen Abend bildete die Klasse Arbeitsgruppen. Team Nr. 1 suchte im Internet Tipps zu Umweltschutz und Energiesparen. Team Nr. 2 checkte die Konkurrenz und themenverwandte Internetseiten für mögliche Links. Team Nr. 3 machte umweltschonende und energiesparende Produkte ausfindig. Team Nr. 4 überwachte die ganzen Abläufe und kümmerte sich um die Gestaltung der Website. Hier war ein Profi gefragt, und weil sich Saskias älterer Bruder auf dem Gebiet auskannte, mussten sie ihn lediglich von ihrem Projekt überzeugen. Die Website sollte nicht nur Umwelt- und Energiespartipps vermitteln, sondern auch Energiesparprodukte im Versandhandel anbieten. Sie tauften ihr Unternehmen »clever & clean« und verarbeiteten die gewonnenen Tipps und Links zu einer übersichtlichen Website. Nun formierten sich neue Teams und suchten Kanäle für den Versandhandel. Dabei mussten sie die verschiedenen Lieferanten dafür gewinnen, deren Energiesparprodukte auf ihrer »clever & clean«-Seite anzubieten. Die meisten waren dabei, die Konditionen wurden ausgehandelt und nach kurzer Zeit hatten sie ein beachtliches Sortiment zusammengestellt. Dann optimierten sie ihre Website für ein gutes Ranking in der Google-Suchmaschine und nach einer Weile fing das Ganze an zu laufen. Als sich erste Gewinne zeigten, wurden Melinda und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler nicht nur durch ihre Einnahmen, sondern auch mit Erfolgsgefühlen für ihre Arbeit entschädigt. Zusammenarbeit: Aufgabe 5 Die Dynamik aller Talente, das hat Klasse. So wie jeder einzelne Mensch Talente hat, weist auch jede Klasse ihre Besonderheiten auf. Dass Schulklassen schon Firmen gründeten, ist kein Geheimnis. Doch wie gelingt so was? Im Grunde einfach: Geld oder Leistung gegen Leistung oder Ware. Das funktioniert bestens, vorausgesetzt, man hat erstens eine Idee, zweitens einen Plan und drittens talentierte Leute. Aus einem Mangel oder Bedürfnis entsteht die Idee, aus dem Herausfinden der Maßnahmen der Plan und aus dem gezielten Einsatz der Talente entstehen die erforderlichen Leistungen. Das Ganze hat einen erwünschten Nebeneffekt: Durch die Arbeitsabläufe kommt jeder seinem Berufsziel näher. Denn wer etwas leistet, lernt, erlebt und gewinnt. 5. Was hat die ganze Sache von allen Schüler/innen abverlangt? Den Glauben an das Gelingen ihres Projektes.................... Schlaflose Nächte und Entbehrungen................................ Den Besuch einer Müllentsorgungsanlage......................... 6. Was war vermutlich der Erfolgsfaktor dieser Umweltschutzseite? Ein Fernsehinterview zur Einführung.................................. Der Verkauf von Batterien auf ihrer Website...................... Das Angebot von Energiespartipps und -produkten........... Lösungswort: Aufgabe 5, TEST 1 (Lösung siehe Seite 17) 1. Wie ist die Idee mit der Umweltseite entstanden? Durch eine Anordnung der Schulleitung............................ Durch eine Diskussion über die Umweltbelastung.............. Durch eine Straßendemonstration..................................... 2. Was waren die ersten Schritte zu »clever & clean«? Planung, Organisation und Dranbleiben............................ Verschiedene Mülleimer und -säcke testen........................ Straßenkehrer und Putzhilfen um Rat fragen..................... 3. Welche Maßnahmen waren ausschlaggebend? Verschmutzte Strassen zu durchstreifen............................. Sich über die Müllprobleme des 18. Jh. zu informieren....... Viele Energiespartipps und -produkte zu finden................. 4. Wie konnte die Webseite »clever & clean« realisiert werden? Durch ein Konkurrenzunternehmen................................... Durch die Mithilfe von Saskias Bruder................................ Durch ein älteres Grafikprogramm..................................... D C P H T S E O A B N F C J W U I E

12 Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit Umweltseite Der Plus-Zustand (der Idealfall): 1. Die Schüler/innen können etwas gegen die Energieverschwendung tun 2. Sie regen sich weniger über die Umweltverschmutzung auf 3. Die Klasse hat für das Problem eine Lösung anzubieten 4. Endlich gibt es eine interessante Webseite zu diesem Thema 5. Ihre Webseite bietet sowohl Energiespartipps als auch -produkte an 6. Die Klasse ist motiviert und hat etwas gegen die Energieverschwendung unternommen Projektname: »clever & clean«. Der Minus-Zustand (was fehlt): 1. Die Schüler/innen bedauern die allgemeine Energieverschwendung 2. Sie regen sich über die Umweltverschmutzung auf 3. Die ganze Klasse fühlt sich diesem Problem gegenüber hilflos 4. Es gibt zu wenig interessante Webseiten zu diesem Thema 5. Die Webseiten bieten meistens nur das eine oder andere an 6. Die Klasse ist nicht motiviert, etwas dagegen zu unternehmen Das Ziel (was wozu): Die Schüler/innen entwickeln die Energiespartipp- und Energiesparproduktseite »clever & clean« und leisten so einen Beitrag zum Umweltschutz. Die Maßnahmen: › Idee und Vorgehen schriftlich planen › Aufgabenteams bestimmen › Energiespartipps ausfindig machen › Konkurrenz durchleuchten › Energiesparprodukte suchen › Webdesigner zur Gestaltung der Website finden › Gewonnene Energiespartipps und Links verarbeiten › Website fertig stellen › Verkaufskonditionen mit den Lieferanten aushandeln › Guter Platz in der Google Suchmaschine sichern › Website frei schalten › Energiespartipps und entsprechende Produkte aktualisieren Der Weg zum Ziel. Zusammenarbeit: Aufgabe 5

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 13 Talent im Team 1. Stell dir vor, eure Klasse sitzt zusammen und heckt einen Plan aus, bei dem jeder seine Meinung sagen kann. Du hältst dich wortlos zurück Du meldest dich selten, hörst lieber zu Du sagst etwas zur Meinung der anderen Du redest leidenschaftlich mit Du leitest die Diskussion wie ein Moderator ………………………………………………… 2. Ihr wollt als Klasse ein Theaterstück aufführen und sucht nun Ideen, wie ihr an die nötigen Mittel herankommt. Du hast in solchen Dingen wenig Fantasie Du kannst für dich alleine besser denken Du bist im Team viel motivierter und hast sofort Ideen Du kannst Ideen gut erfassen und ordnen Du hast das Ziel im Auge, die anderen die Ideen ………………………………………………… 3. Der Plan steht fest, nun wollt ihr die Teams bilden, in die jeder seine Talente einbringen kann. Du bist erst einmal leicht überfordert Du fühlst dich eher als Einzeltäter/in Du kannst schwerlich Talente erkennen Du siehst sehr schnell, wer worin gut ist Du möchtest die Teams gleich selber bestimmen ………………………………………………… 4. Die Aufgaben sind verteilt. Nun geht es ans Handeln. Du lässt dich mitziehen, es kommt schon gut Du bist super gut im Organisieren Du liebst es, endlich etwas anzupacken Du kümmerst dich am liebsten ums Geld Du willst immer gleich alles aufschreiben Du hast eine gute, zeitliche Übersicht Du verhandelst gerne, bist kontaktfreudig Du bist stark im Suchen und Dinge auftreiben Du kannst gut führen und anleiten ………………………………………………… 5. Ihr habt das Projekt erfolgreich zu Stande gebracht. Du möchtest die Erfahrung lieber nicht mehr machen Du bist zwar stolz, aber es reicht fürs Erste Du bist motiviert für die nächste Herausforderung Du stellst gleich ein neues Projekt auf die Beine ………………………………………………… Auswertung: Nun bildet ihr aus jeder angekreuzten Antwort der ersten vier Fragen einen Schlangensatz, der euch als Team-Mitglied umschreibt. Das erleichtert die Aufgabenverteilung, wenn ihr euer eigenes Projekt entwickelt. Dieser Satz könnte zum Beispiel so aussehen: Ich bin ein Mensch, der in einer Gruppe … leiden- schaftlich gerne mitredet (1.), in einem Team viel motivierter ist und sofort Ideen hat (2.), sich eher als Einzeltäter sieht (3), etc. Mein Schlangensatz lautet: Ich bin ein Mensch, der in einer Gruppe … ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… ……………………………………………………… Das einzelne Talent im Team. Hat eine Klasse ein Projekt entwickelt, scheint das von außen oft schwierig. Wie haben die das gemacht? Könnten wir das Gleiche? Welche Rolle hätte ich dabei? Natürlich kann jede Klasse etwas organisieren oder sogar eine Kleinfirma gründen. Bevor aber ein Plan entsteht, ist es hilfreich, wenn jede und jeder in etwa weiß, wo die eigenen Fähigkeiten liegen. Was einer alleine gut kann, ist im Team vielleicht weniger ausgeprägt, weil ein anderes Talent überwiegt. Es ist also wichtig, dem eigenen Können vor Projektbeginn ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken (mehrmals ankreuzen erlaubt). Zusammenarbeit: Aufgabe 6

14 Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit Eigenes Klassenprojekt A. Schon eine Idee? Vielleicht fehlt euch ein Pausen- Imbiss-Stand. Oder wie wäre es mit einem Tagesausflug zum Eiffel-Turm? Gebt dem Klassenprojekt einen Namen: ........................................................................... ........................................................................... B. Fasst den Minus-Zustand (was fehlt) in Worte. Versucht, knapp und treffend zu formulieren, was im Moment mangelhaft und unschön ist: 1. ...................................................................... 2. ...................................................................... 3. ...................................................................... 4. ...................................................................... 5. ...................................................................... 6. ...................................................................... Fasst den Plus-Zustand (Idealfall) in Worte. Beschreibt die optimale Situation. Die Punkte soll- ten jenen der Minus-Liste gegenüber stehen: 1. ...................................................................... 2. ...................................................................... 3. ...................................................................... 4. ...................................................................... 5. ...................................................................... 6. ...................................................................... C. Nun soll das Ziel formuliert werden. Das heißt, was ihr wozu umsetzen wollt. Hier heißt es, nicht viele, dafür kristallklare Worte verwenden: ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... D. Eure Idee ist geboren. Nun geht es darum, das Ziel Schritt für Schritt zu verfolgen. Dazu erstellt ihr eine Maßnahmenliste. Fangt ganz von vorne an. Was braucht ihr zuerst? Wie kommt ihr an die nötigen Mittel heran und wer macht was? 1. Weg der Geldbeschaffung oder des Leistungstausches: ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... 2. Welche Fähigkeiten dazu erforderlich sind: ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... 3. Wer kann was am besten? Teams bilden: ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... ........................................................................... Zusammenarbeit: Aufgabe 7 Der Plan zu eurem Ziel. Das Rezept zum Klassenprojekt. Eine Idee entsteht oft aus einem Mangel oder Bedürfnis. Der eine findet sich damit ab, der andere verfolgt die Idee weiter und setzt sie um. Als Team hat man den Vorteil, dass verschiedene Talente zusammenkommen, wodurch eine gewisse Dynamik entsteht. Vorausgesetzt, jeder macht mit. Nun geht es darum, als Klasse herauszufinden, was fehlt, was toll wäre, welches Projekt man unterstützen könnte und wie man Leistungen gegen Leistungen tauscht. Ist die Idee geboren, hilft das folgende Wie-Plan-System* bei der Umsetzung. Die Vorgehensweise erinnert an ein Kochrezept. Und wer nach Anleitung kochen kann, der kann auch ein Projekt auf die Beine stellen.

Talentcoaching-Heft 2: Zusammenarbeit 15 Eigenes Klassenprojekt Zusammenarbeit: Aufgabe 7 4. Weitere Maßnahmen wie Anfragen verfassen, Räumlichkeiten suchen etc.: .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... 5. Wer macht was? Zuständigkeiten bestimmen: .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... 6. Was ist wann fertig? Umsetzungsplan: .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... 7. Eröffnungstag, Reiseantritt, Leistungsbeginn, etc.: .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... 8. Eventuelle nachträgliche Arbeiten: .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... Notizen: .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... .................................................................................... Ziel erreicht? Gönnt euch eine Belohnung. Wie, das wisst ihr ja jetzt! * Der Wie-Plan ist eine Arbeitsmethode zur systematischen Zielerreichung nach Gustav Großmann (1893 – 1973).

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